Was soll ich nur schenken?

Weihnachten, das Fest der Geschenke. Damit verbunden kommt die Frage “was soll ich nur schenken?” – es soll zum Beschenkten passen, die Kosten sollen angemessen sein und am besten soll es auch noch etwas nachhaltiges und sinnvolles sein.

Will ich wirklich etwas schenken?

Für mich ist das eine entscheidende Frage. Vor allem dann, wenn es um Geschenke unter Erwachsenen geht. Was ist meine Motivation dafür, etwas zu verschenken? Und was denke ich, wenn ich an das Geschenk für diese Person denke?

  • ich hab es halt immer so gemacht, ist doch selbstverständlich
  • der/die schenkt mir auch immer was, wie stehe ich denn da, wenn ich nichts gebe
  • ich erwarte ein Gegengeschenk
  • ich will ihm/ihr einfach eine Freude machen, weil er/sie mir viel bedeutet
  • es ist so kompliziert, eigentlich hat er/sie doch alles. und ich habe gefühlt schon jedes gute Geschenk in den vergangenen Jahren abgeklappert
  • das Geld ist gerade ziemlich knapp, da ist schenken schwierig
  • oh je, schon wieder muss ich ein Geschenk besorgen. Lästig.
  • ich freue mich schon riesig darauf, ein Geschenk auszusuchen!

Dir kommt deine Motivation fürs Schenken lahm vor und die Gedanken sind eher negativ? Vielleicht lohnt es sich dann, das anzusprechen. Eine Vereinbarung, sich nichts zu schenken oder zumindest den Wert des Geschenks zu begrenzen, könnte eine gute Lösung sein. Wenn du selbst das Schenken (auch) als Last empfindest, dann stehen die Chancen gut, dass es der anderen Person ähnlich geht. Vielleicht ist sie sogar erleichtert, wenn du es ansprichst.

Vielleicht kommst du auch zum Ergebnis, dass du sehr gerne etwas schenken möchtest, aber es etwas einfaches und nachhaltiges sein soll. Du könntest Geschenke machen, die nichts oder nur wenig kosten oder du könntest Zeit verschenken oder Geschenke mit Sinn aussuchen. Im Folgenden schreibe ich ein paar Ideen auf, die mir gut gefallen.

Was soll ich nur schenken? Hintergrund: winterlicher Himmel

Selbstgemachte Geschenke

  • selbstgemachte Marmelade, Chutney, Konfekt, Plätzchen. Vorteil: einmal kochen / backen reicht für mehrere Geschenke.
  • ein Bild malen oder zeichnen
  • ein Gedicht oder eine Geschichte schreiben
  • ein persönlicher, handgeschriebener Brief. Schreibe der Person, was du an ihm/ihr schätzt und magst, schreibe über gemeinsame Erlebnisse die euch verbinden oder über etwas was du ihm/ihr schon immer mal sagen wolltest.

Zeit verschenken

  • verschaffe deinen Freunden einen freien Nachmittag oder Abend: als Babysitter für ihre Kinder, oder indem du Zeit mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen verbringst
  • eine gemeinsame Schatzsuche organisieren
  • Einladung zu einem Spieleabend
  • Einladung zu einer Massage. Auch wenn du kein Profi-Masseur bist, kannst du vorsichtige und liebevolle Berührung schenken
  • Einladung zu einem Essen bei dir zuhause
  • ein gemeinsamer Spaziergang oder eine Wanderung
  • Einladung für eine Stadtführung mit dir

Sinnvolle Geschenke

Ob etwas sinnvoll ist oder nicht ist natürlich ein Stück weit Ansichtssache. Für mich sind Geschenke sinnvoll, die etwas Gutes in der Welt bewirken. Oder Geschenke, die man im normalen Alltag (ver-)brauchen kann und deren Qualität nachhaltig und gut ist.

  • Seife ohne Tierversuche und Mikroplastik
  • ein besonderer Tee oder Kaffee
  • Spenden für einen Guten Zweck. Viele Organisationen verschicken Spendenurkunden, wenn man eine Geschenk-Spende macht. Plant for the Planet stellt einen personalisierten Baumgutschein aus, bei Oxfam kann symbolisch Esel, Ziegen oder Saatgut verschenken und bekommt eine lustige Karte dazu – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
  • ein inspirierendes Buch (hier findest du ein paar Empfehlungen von mir)

Schrottwichteln

Besonders gut für eine Gruppe von Freunden geeignet, die sich um Weihnachten herum trifft: ihr sprecht euch vorher ab, dass ihr statt Geschenken ein Schrottwichteln macht.

Beim klassischen Wichteln wird ja ein Geschenk mit einem festgelegten Wert gekauft. Ich kenne es meist so, dass vorher jedem eine Person aus der Gruppe per Los zugeteilt wird und das Geschenk dann für diese Person sein soll. Ich habe eher ungute Erinnerungen daran – quasi immer waren es Menschen, die mir eher fern waren. Entsprechend unpersönlich und sinnlos waren die Geschenke, die ich bekommen habe. Manchmal werden auch alle Geschenke zusammengelegt und jeder bekommt per Los eins der Geschenke zugeteilt.

Beim Schrottwichteln werden keine Geschenke gekauft, sondern es wird etwas eingepackt, was man selbst nicht (mehr) haben will. Einzige Bedingung: es muss in gutem Zustand sein. Ansonsten darf es gern besonders häßlich oder nutzlos sein. Eine gute Gelegenheit also, die Vase von der Schwiegermutter oder ähnliches loszuwerden.

Die Geschenke werden dann mit einem Spiel verteilt. Reihum werden zwei Würfel geworfen, wer einen Pasch wirft, “muss” sich ein Geschenk nehmen. Beim nächsten Pasch wird das Geschenk ausgepackt – zumindest die erste Lage der Verpackung, der Witz liegt natürlich auch darin, die Geschenke absurd zu verpacken. Ein Pasch erlaubt es auch, ein Geschenk zu tauschen.

Ich finde das Spiel ziemlich lustig. Manchmal ist es auch erstaunlich, dass ein bestimmtes Geschenk von mehreren Teilnehmern begehrt wird – obwohl es ja extra als häßlich und sinnlos ausgewählt wurde.

Noch mehr Ideen?

Diese kurze Liste gibt ein paar Ideen – aber bestimmt fällt dir auch noch eine Idee für ein sinnvolles (Zeit-)Geschenk ein. Schreib mir deine Idee gern in die Kommentare, ich ergänze die Liste gerne!

Schreibe einen Kommentar