Mein Weg in die Selbständigkeit – zaghaft mutig

Inspiriert durch die Blogparade von Michaela Schächner schreibe ich hier auf, was mich dazu bewogen hat, mich selbständig zu machen.

Seit Anfang Juli 2019 bin ich vollzeit selbständig. Davor war ich schon knapp zwei Jahre lang nebenberuflich selbständig – aber den festen Job zu kündigen und nur noch selbständig zu sein war für mich ein Schritt, vor dem ich mich lange gescheut hatte. 

Meine Vorgeschichte

Ich komme aus einer Familie voller Selbständiger – und trotzdem (oder vielleicht deshalb?) habe ich zu Beginn meines Berufslebens nicht mal daran gedacht, mich selbständig zu machen.

Kleiner Ausflug in die Familiengeschichte

Mein Opa väterlicherseits hat nach dem 2. Weltkrieg zuerst aus Trümmern nützliche Dinge gebaut, z.B. Hocker, und diese und viele andere Dinge verkauft. Es ging alles grob Richtung Maschinenbau und Werkzeuge. Krankheitsbedingt konnte er den Betrieb Anfang der 60er Jahre nicht mehr allein weiterführen. Mein Vater ist deshalb eingestiegen und hat ihn erst unterstützt, dann nach und nach den Betrieb übernommen und in eine hochspezialisierte Firma im Maschinenbau verändert.

Mein Opa mütterlicherseits hatte eine Firma, die Strickwaren herstellte. Meine Mutter hätte eigentlich den Betrieb übernehmen sollen, hat auch eine Ausbildung zur Textiltechnikerin absolviert – alles auf Wunsch ihres Vaters. Es kam anders, sie hat meinen Vater geheiratet und hat dort im Betrieb mitgearbeitet.

Entsprechend oft war die Firma bei uns zuhause Thema am Küchentisch – damit bin ich aufgewachsen. Unsere Wohung war im selben Haus wie die Firmenräume – für uns als Kinder praktisch, wenn wir was von der Mama wollten. Wir sind eigentlich ständig dort rumgelaufen, mit einigen der Angestellten gab es so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung. Und wir durften abends und am Wochenende die Geräte dort benutzen – elektrische Schreibmaschinen (da habe ich das 10-Finger-Tippen gelernt), Computer (da gab es ein paar versteckte DOS-Spiele, und wir wussten natürlich, wie wir drankommen).

Ich hatte schon den Eindruck dass meine Eltern auch stolz waren auf das, was sie erreicht haben. Immerhin ca. 20-30 Angestellte, das ist schon was! Und gleichzeitig war da etwas komisches. Bei irgendwelchen Formularen, bei denen wir den Beruf der Eltern angeben mussten, sollten wir immer “Kaufmann” oder “Kaufleute” schreiben. War es Bescheidenheit? Oder war es Angst vor Neid? So ganz verstanden habe ich das nie.

Ich habe auch die Schattenseiten des Unternehmertums zuhause gesehen – die Belastung wenn ein Arbeitsverhältnis zuende ging. Alltägliche Sorgen und Probleme. Wirtschaftlich schwierige Zeiten. Der Wunsch nach Übergabe der Firma an einen Nachfolger und die Hürden auf dem Weg dahin. Die Firma des Opas mütterlicherseits, die irgendwann pleite ging.

In den Schulferien und auch so zwischendurch habe ich oft in der Firma meiner Eltern mitgearbeitet – mal habe ich für eine Orange als “Bezahlung” in der Werkstatt irgendwelche Schrauben eingetütet, mal bei der Inventur geholfen, oft die Post geholt, mit der Mama Computer eingerichtet (DOS installiert und eingerichtet…), später Unterlagen zum Steuerbüro gebracht. Teilweise hatte ich auch ganz offiziell einen Ferienjob gegen Geld – da habe ich dann Rechnungen gebucht, Papier sortiert, eingehende Post bearbeitet, Texte geschrieben und so weiter. 

Trotzdem – oder gerade deshalb – war für mich war immer klar: den Betrieb meiner Eltern will ich nicht übernehmen. Zum Glück haben sie das auch nie erwartet. Das Thema der Firma hat mich so gar nicht interessiert, die Aufgaben die ich kennengelernt habe, fand ich eher langweilig. Obwohl: mit 6 Jahren habe ich anscheinend Konstruktionszeichnungen gemacht – na ja, viel weiter ist mein Zeichentalent auch heute nicht.

Ausbildung, Studium – die klassische Angestellte

Ich hatte lange kein klares Bild davon, was ich später machen wollte. Aber irgendwie habe ich mir schon eher vorgestellt, in einer Firma angestellt zu sein. Vielleicht auch aus einer Reaktion von “nicht wie meine Eltern” heraus?

Irgendwann in der Schulzeit habe ich mal vor mich hingeträumt: Einen eigenen Reiterhof, dort halbtags arbeiten und draußen sein – und die andere Hälfte des Tages irgendeinen Bürojob, den Geist fordern, sicheres Einkommen. Aber es blieb ein Tagtraum.

Nach meiner Gärtnerlehre, dem Studium mit zahlreichen Jobs und der Promotion (= angestellt an der Uni) war es für mich gar keine Frage: ich habe mir einen Job in einer Firma gesucht. Mir kam nicht mal der Gedanke, mich selbständig zu machen.

Etwas muss sich ändern!

Nach einigen Jahren als Angestellte wuchs meine Unzufriedenheit mit dem Job. Einerseits hat die Arbeit mir bis zuletzt Spaß gemacht, ich habe mich in der Firma und mit den Kollegen wohlgefühlt. Andererseits war es mir zuviel (Überstunden…), und zuviel Routine. Ich habe mir zunehmend die Frage gestellt, ob ich wirklich so bis zur Rente arbeiten wollte – und immer klarer kam die Antwort “nein! Etwas muss sich ändern”, ohne dass ich zunächst wusste, wo es hingehen könnte.

Permakultur – auf Dauer angelegte Systeme

Ich bin dann im Herbst 2013 – eher zufällig – auf die Permakultur gestoßen. Permakultur beschäftigt sich mit der Frage, wie Gesellschaften, Organisationen, Landschaften, Gärten, Gemeinschaften so organisiert werden können, dass sie dauerhaft für möglichst alle möglichst gut und stabil funktionieren. Gewaltfreie Kommunikation, Gemeinwohlökonomie, Transition Towns, Solidarische Landwirtschaft sind einige Beispiele dafür, mit denen ich mich in der Folge immer mehr beschäftigt habe.

Das hat meinen Horizont erheblich erweitert. Ich habe wieder angefangen zu träumen. Ich habe mir immer öfter die Frage gestellt, wie ich eigentlich leben möchte. Und was ich zu einer “besseren Welt” beitragen kann.

Im kleinen, privaten Kreis habe ich versucht, es irgendwie umzusetzen. Ich habe eine ganze Menge ausprobiert, z.B. Organisation von Treffen und Veranstaltungen zur Permakultur und Transition Towns. Nach einiger Zeit schlief leider vieles davon wieder ein. Es blieb der Wunsch, etwas beizutragen und zu gestalten. Und vielleicht haben diese Versuche mein “Unternehmer-Gen” geweckt 😉

Ikigai – die Mitte finden

Es wurde mir immer mehr klar, dass ich meinem Wunsch, beizutragen und etwas zu bewegen, außerhalb meines Angestelltenjobs nachgehen würde. Auch deshalb, weil ich mehr wollte als immer nur Zahlen, Fakten, Computern. Mich hat mehr und mehr die menschliche Seite interessiert. Die echte Herz-zu-Herz-Verbindung. Verletzlichkeit zu spüren, echte Verbindung. Das habe ich zuerst außerhalb der Arbeit in verschiedenen Seminaren (v.a. Gewaltfreie Kommunikation) gespürt. Ein bisschen habe ich es mit der Zeit auch in den Kontakten mit Kollegen gespürt. Auf Dauer war mir das aber zu wenig. 

Erst später habe ich von Ikigai gehört, der Philosophie dass die Erfüllung im Leben sich ergibt aus einer Mischung: was ich liebe, was die Welt braucht, womit ich Geld verdienen kann und worin ich gut bin, Mein Job war das, worin ich gut war und ich wurde gut dafür bezahlt. Wirkliche Leidenschaft habe ich für die Tätigkeit nicht gespürt, und ich habe mir immer öfter die Sinnfrage gestellt.

Mein Antrieb – eine bessere Welt

Ich will dazu beitragen, dass sich etwas in der Gesellschaft zum Positiven hin entwickelt. Menschlichkeit, Naturschutz, Klimaschutz, Solidarität, nachhaltiges wirtschaften. Um nur ein paar Schlagworte zu nennen.

Zunehmend habe ich mich seit 2014 auch mit Spiritualität beschäftigt, ich habe viele Formen der Meditation ausprobiert. Auch das, diese Art der inneren Einkehr, der Innenschau, hat meinen inneren Wandel beschleunigt.

Zuerst dachte ich: wir dürfen nicht mehr weitermachen wie bisher, es muss sich was ändern. Wir müssen was tun!

Dann habe ich mich gefragt: warum zum Teufel machen wir ständig so weiter?? Obwohl es doch eigentlich jeder besser weiß! Jeder weiß, wie unwürdig die Bedingungen entlang der Lieferketten sind, und trotzdem gehen die allermeisten weiterhin zum Discounter oder greifen zum Schnäppchen.

Daraus ist dann geworden: ich will dazu beitragen, dass Menschen sich wieder spüren. Dass sie die inneren Widersprüche wieder wahrnehmen lernen und sich trauen, auch unangenehmes anzuschauen. Sich wieder mit sich versöhnen und wieder bereit sind, sich selbst zuhören. So dass sie ihre eigenen Widersprüche nicht mehr zudeckeln und wegschieben, sondern liebevoll anschauen und auflösen. Und dass sie auch anderen Menschen wieder wirklich zuhören können. Und dass Menschen Entscheidungen fällen auch aus längerfristigen Überlegungen heraus – für all ihre Anteile, für ihre Mitmenschen, für die Erde.

Wie genau der Beitrag aussehen könnte, war noch unklar. Aber ich wollte immer mehr Zeit damit verwenden.

Ganz langsam, Schrittchen für Schrittchen in Richtung Selbständigkeit

Ende 2015 – Abschied

Ende 2015 hatte mein Vater hat einen Schlaganfall und starb vier Wochen später im Krankenhaus. In der Zeit bin ich zwischen Krankenhaus und meiner Mutter hin und hergependelt und habe stundenweise remote gearbeitet. Ich bin bis heute unheimlich dankbar, dass ich ganz selbstverständlich diese Möglichkeit von der Firma bekommen habe!

Als ich dann nach den Weihnachtsferien wieder an meinem Arbeitsplatz saß, erschien mir alles einfach nur leer und sinnlos. Nach Wochen, in denen ich mich mit Fragen von Leben und Tod beschäftigt hatte und intensive Verbindungen erlebt habe, war die Arbeit war einfach nur noch Arbeit. 

So langsam wurde mir klar: ich werde nicht ewig in diesem Job arbeiten.

Mitte 2016 – Reduzierung auf 30h

Mitte des Jahres 2016 war ich komplett am Ende. ich konnte nicht mehr. Ich habe mir an einem Wochenende überlegt, wie es weitergehen kann – irgendwo zwischen alles hinschmeißen und mich krank melden. Mein Kompromisvorschlag mit mir selbst: erst mal die Arbeitszeit reduzieren. Zum Glück hat das auch geklappt und so waren es nur noch 30 h für die Arbeit.

Zu der Zeit gab es privat noch viel zu tun – meine Mutter unterstützen, Renovierungen am Haus meiner Mutter etc. Meiner Tante ging es zu der Zeit auch nicht gut. Die zusätzliche freie Zeit habe ich deshalb zuerst mal für die Familie genutzt, und um Sachen zu erledigen. Im Lauf der Monate wurden diese Arbeiten weniger und ich hatte immer mehr Zeit für mich, Zeit zum Luftholen.

Erste Informationen zur Selbständigkeit

Eine erste (sehr vage) Idee war: irgendwas mit Gewaltfreier Kommunikation anbieten. Seminare für Gewaltfreie Kommunikation habe ich seit 2014 viele besucht. Oder Meditationen. Ich besuchte im Oktober 2016 einen Lehrgang zur Entspannungstrainerin / Meditationslehrerin und war danach voller Elan, das gelernte auch umzusetzen.

Also habe ich im November 2016 eine Gründermesse besucht und mich aufgeschlaut – wie läuft das überhaupt, was muss man tun um sich selbständig zu machen? Ich bin mit einem großen Stapel Infomaterial und schwirrendem Kopf (GEZ-Anmeldung, Unternehmensform, Gewerbe oder Freiberufler, Rente, Krankenversicherung, Steuern…) nach Hause gefahren und habe es erst mal ruhen lassen.

Meine ersten Gehversuche mit einigen Trainings für Gewaltfreie Kommunikation (selbst organisiert und als Assistenz) habe ich deshalb Anfang 2017 erst mal ohne Gewinnabsicht und damit rein privat ohne Gewerbeanmeldung gemacht.

18. Juli 2017 – Nebenberuflich selbständig

Anfang 2017 habe ich die Klangmassage entdeckt. Das hat mir nicht nur großen Spaß gemacht, sondern ich habe auch sofort gespürt, welchen Effekt diese Methode bei mir hat. Ich habe die Ausbildung deshalb fortgesetzt und mit Freunden und Bekannten viel geübt.

Ich wollte weitermachen und die Klangmassagen auch gegen Bezahlung anbieten. Deshalb bin ich am 18. Juli 2017 zum Gewerbeamt und habe mich nebenberuflich selbständig gemacht. Außer der Klangmassage habe ich auf dem Gewerbeschein auch gleich noch einige andere Dinge eintragen lassen, in Richtung Seminare, Coaching und auch IT-Dienstleistungen. Also alles, was ich mir zu dem Zeitpunkt vorstellen konnte.

Der erste Name für mein Business: Klang & Kommunikation – in Anspielung auf die Gewaltfreie Kommunikation und die Klangmassagen.

Screenshot Homepage Judith Pfeiffer "Klang & Kommunikation"
Meine Homepage Anfang 2019

Ehrlich gesagt und im Nachhinein betrachtet: das mit der Klangmassage war eine Art Schubs, den ich nötig hatte, um endlich den ersten Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Auch damals schon war mir klar, dass ich davon (alleine) nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten wollte.

2018 habe ich einige Seminare besucht, bei denen Klangmassage mit Coaching verknüpft wurde. Das hat mich von Anfang an angezogen und es hat mir viel Spaß gemacht. Gleichzeitig hat sich für mich einiges gelöst und verändert, einfach durch diese Erfahrungen. Wenn ich vor Ort coache, baue ich das auch gern ein.

Im Nachhinein betrachtet: ich habe schon einiges an Zeit und Energie in mein Business reingesteckt in den zwei Jahren nebenberuflicher Selbständigkeit. Aber die Hauptenergie ging doch noch in die angestellte Arbeit. Entsprechend viele Tage gab es, an denen ich dann doch abends erschöpft war und nichts mehr für mein eigenes Business geschafft habe. Und es gab auch noch viel innere Zurückhaltung und viele Ängste in Bezug auf das “sichtbar sein”, finanzielle Ängste und geringes Selbstvertrauen.

Vollzeit selbständig – ich wage es!

Mein Commitment im Januar 2019

Auf die Nachfrage, wie es mir gerade im Job so geht, habe ich im Januar 2019 gesagt: “Also, in zwei Jahren will ich da nicht mehr arbeiten und ich will dann vollzeit selbständig sein”. Ich habe wirklich geglaubt, dass es noch diese zwei Jahre brauchen würde und habe meinen Gesprächspartner sogar gebeten “also, bitte erinnere mich in anderthalb Jahren dran”.

Ein Coaching mit Effekt

Im Januar und Februar habe ich mir zwei Coaching-Termine gegönnt bei Andi Schmidbauer. Das Thema war zunächst “warum komme ich nicht weiter mit meinen Werbeaktivitäten?” und ging dann über in das grobe Thema “ich bin nicht gut genug”. Dieses Coaching hat für mich sehr viel bewegt und geklärt. Ich war danach viel mehr in einem inneren Frieden und hatte sehr viel mehr Zuversicht.

Ein Anlass für das Coaching war auch, dass ich eine letzte Entscheidungsgrundlage wollte für die Coaching-Ausbildung bei Andi – und nach dem Coaching stand für mich fest, dass das genau die Art von Coaching ist, die ich lernen wollte! Vor zwei Wochen (Juni 2020) habe ich diese Ausbildung Empathisches Coaching abgeschlossen.

Kündigung Februar 2019

Ende Februar habe ich dann mitten in der Nacht meine Kündigung geschrieben und am nächsten Tag abgegeben. Das hört sich jetzt an wie eine spontane Aktion – tatsächlich hatte sich die Entscheidung innerlich schon lange entwickelt.

Der Unterschied in dieser Nacht: ich konnte mir plötzlich konkret vorstellen, wie das sein könnte, nicht mehr jeden Tag ins Büro zu fahren. Und ich hatte Ideen, wie ich mit den (damals vermuteten, inzwischen erlebten) Schwierigkeiten einer beginnenden Selbständigkeit umgehen kann. Also zum Beispiel: alleine ohne Kollegen zuhause hocken, nicht genau wissen wie es geht, mit Rückschlägen umgehen…

Ab dem 02. Juli 2019 Vollzeit selbständig

Im Vorfeld gab es noch einiges zu klären – vor allem mit Versicherungen hatte ich beim Wechsel in die Vollzeit-Selbständigkeit mehr zu tun als mir lieb ist. Die anderen Formalitäten – Gewerbe anmelden, Buchhaltung aufsetzen… – hatte ich durch die nebenberufliche Selbständigkeit bereits geklärt, so dass hier nur der kurze Check nötig war.

Durch einen Auftrag für freie Mitarbeit – sehr ähnlich und doch anders als in meinem bisherigen Angestelltenjob – war der Übergang etwas sanfter als befürchtet, die finanzielle Lage für die ersten Monate ist entspannt. Es gibt mir die relative Sicherheit, dass ich entspannt meine Miete und meine Krankenversicherung bezahlen kann. Und nebenbei behalte ich einen Fuß auf der Erde…

Mein erstes Jahr in der Vollzeit-Selbständigkeit

Im Laufe der Monate habe ich mich mit etwas Unsicherheit und viel Freude an die neue Freiheit gewöhnt, meinen Tag nach und nach selbst neu strukturiert. Ich genieße es, einfach dann wenn ich Lust dazu hatte einfach mal mitten am Tag ein paar Stunden im Wald spazieren zu gehen – und dafür auch mal am Samstag spät abends noch mal zu arbeiten.

Auch wenn auf meinem Konto nicht mehr so viel und regelmäßig Geld wie früher landet, ich genieße gerade diese Freiheit!

Prio eins: Coaching

Meine größte Priorität war im vergangenen Jahr meine eigene Weiterbildung als Life-Coach. Ich habe meine Ausbildung Empathisches Coaching abgeschlossen und dabei eine Menge für meine Arbeit als Coach gelernt. Zusätzlich hat es mich auch persönlich enorm weitergebracht.

In zahlreichen Übungs-Coachings mit Bekannten oder Coach-Kollegen habe ich viel Erfahrung als Life-Coach sammeln dürfen. Ich habe inzwischen großes Vertrauen in die Wirksamkeit meiner Coachings.

Die Coachings, die ich in dieser Zeit von meinen Coach-Kollegen bekommen habe, waren unendlich wertvoll für mich persönlich.

Prio zwei: Schreiben – Blog und Newsletter

Öffentliches Schreiben hier in meinem Blog oder auch in meinem Newsletter hat für mich mehrere Funktionen: Einerseits ist es ein weiterer Weg, um Menschen zu erreichen, um wirksam sein. Und andererseits erhoffe ich mir, so nach und nach Menschen für mein Coaching-Angebot gewinnen zu können.

Prio drei: Kurse und Workshops

Mein erster Onlinekurs im August 2019 ist eher spontan entstanden – ein kostenloser Test mit wenigen Teilnehmern. Auch meine Werbung dafür war noch sehr zaghaft. Ich habe große Lust, so etwas wieder zu machen!

Im Rahmen der Workshoptage des Netzwerks Gewaltfreie Kommunikation München e.V. biete ich zweimal im Jahr einen Workshop zu wechselnden an. Ich habe durchaus Lust, öfter Workshops zu machen – im Moment ist es nicht die oberste Priorität.

Meine ersten Erfolge

Für mich ein großer Erfolg: Die ersten zahlenden Kunden im April 2020. In meiner Planung dachte ich mir, dass ich spätestens im Herbst 2020 erste zahlende Coaching-Kunden haben will. Umso schöner, dass ich es schon viel früher erreicht habe!

Stolpersteine und Zuspruch auf meinem Weg

Da ich nicht mehr regelmäßig in ein Büro mit Kollegen gehe, ist die Einsamkeit ein regelmäßiger Gast bei mir. Verschärft wurde das natürlich in der Zeit des Corona-Lockdowns, als persönliche Kontakte nur sehr eingeschränkt möglich waren. ich finde zum Glück immer mehr Wege, trotzdem Kontakt mit Menschen zu halten – mit Coach-Kollegen, mit Freunden, im Verein, mit anderen Selbständigen in Masterminds und Business-Kursen.

Ich habe das riesige Glück, dass ich von den allermeisten Menschen in meinem Umfeld in meiner Selbständigkeit unterstützt und bestärkt werde. Seit ich begonnen habe, über meine Pläne zu sprechen, habe ich eigentlich nur gehört “toll”, “du schaffst das”, “klingt gut” oder “wie mutig!”.

Eine große Herausforderung für mich war und ist die Selbstorganisation – mir selbst die zeit so einteilen, dass ich möglichst viel Zeit mit sinnstiftenden Aktivitäten verbringe, die mein Business weiterbringen und gleichzeitig gut für mich sorge. Immer wieder probiere ich diese Balance neu aus.

Weiterentwicklung meines Angebots

Schon im Frühjahr 2019 habe ich den Namen AufblühCoach für mich gefunden. Das ist für mich immer noch so passend, für das was ich anbiete und erreichen will.

Seit März habe ich das Angebot “Digital Aufblühen” entwickelt – damit verbinde ich für mich beide Welten: technisches KnowHow beim Aufsetzen von Webseiten und persönliche Weiterentwicklung durch Life-Coaching.

Kontinuierlich formuliere ich auch meine anderen Angebote neu – nach und nach werde ich klarer in meiner Positionierung und in dem, wie ich das auch nach außen trage.

Wie geht es weiter?

Was ich für die nächsten Monate plane

  • ich will auf jeden Fall mehr Coachings machen! Sowohl weiterhin im Austausch mit meinen Coach-Kollegen, als auch zunehmend zahlende Kunden.
  • ich will mein erstes Freebie entwickeln – und damit mehr Menschen für meinen Newsletter gewinnen
  • ich will wieder einen Onlinekurs planen und veranstalten
  • im Juli wird mein erster Onlineworkshop stattfinden – ich freue mich auf dieses Experiment! Und ich will auch noch mehr Workshops machen – offline und online.
  • ich will wieder mehr YouTube-Videos veröffentlichen. Vielleicht auch im Format Interview oder Gespräche mit Freunden oder Kollegen.

Meine nächsten Etappenziele

  • die Kleinunternehmergrenze sprengen
  • nur von Coaching leben können
  • jemanden einstellen für Assistenz-Tätigkeiten

Ich bin gespannt, wann ich das erreiche – und gleichzeitig gelassen dass es noch Zeit hat damit.

Träume – Irgendwann will ich…

Momentan ist es noch ein Traum – aber irgendwann könnte ich mir vorstellen, eine eigene Ausbildung für Coaches anzubieten. Eine Kombination aus Online-Kurs, Live-Elementen, Präsenz-Training. Mit viel Praxis und mit anderen Trainern zusammen.

Vielleicht als Zwischenschritt könnte ich mir ein ein großes Online-Programm über die Dauer von einem Jahr vorstellen – für Persönlichkeitsentwicklung, GFK…

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