Friede Freude Feldsalat

Warum ich jetzt einen Claim habe – und warum der Claim “Friede – Freude – Feldsalat” ist.

Von Claim-Ängst und Claim-Spaß

Um mein Business klarer und gleichzeitig auch emotionaler zu kommunizieren, sollte ein Claim her. Etwas kurzes und prägnantes, das zu mir passt, in Erinnerung bleibt – und gerne auch etwas humorvolles.

Und als Teilnehmer der Sympatexter Akademie war das eine der ersten Aufgaben, die uns gestellt wurde. Maximal 7 Worte sollten es sein, die meinen Markenkern ausdrücken. Bevor ich mit der Claim-Entwicklung angefangen habe, dachte ich “oh je, wie soll das denn gehen? Alles in so einem kurzen Statement, das ist doch total schwierig”. Tatsächlich war es durch den strukturierten Kurs gar nicht so schwer und ich hatte viel Spaß beim Brainstorming!

So ein Claim bedeutet auch: mich öffentlich mit etwas zeigen. Zu etwas stehen. Ich sage nur: “Claim-Ängst”. Ist der Claim gut genug? (übersetzt: Bin ich gut genug?) Lege ich mich da jetzt für immer fest auf etwas? Was werden die Leute denken über mich? (übersetzt: Werde ich dann noch geliebt?) Also alles seltsame Gedanken, die mein Gehirn produziert…

Die Idee mit “Friede Freude Feldsalat” hatte ich schon Mitte Januar in einem Braindumping – ich habe alles aufgeschrieben was mir eingefallen ist. Da fand ich es einfach lustig – und habe da schon von mehreren Menschen positives Feedback bekommen. “ist genial” “finde ich schon sehr lustig”

Andere Ideen und die Entscheidung

Trotzdem habe ich noch weiter Ideen gesammelt. Auch ein stückweit eine Vermeidungsstrategie… Einige der Ideen fand ich gar nicht schlecht. Aber irgendwie zündend war keine. Und vieles davon klar austauschbar, für viele Menschen passend. Hier ein paar Beispiele:

  • zum Zuhören geboren 
  • still – sanft – stark
  • mit Weitblick und Herz
  • Empathie zum mitnehmen
  • The best listener on this planet
  • Licht + Schatten = buntlebendig

Und immer wieder bin ich um das “Friede Freude Feldsalat” herumgeschlichen. Bis ich schließlich entschieden habe: ok, das nehme ich jetzt! Es ist vielleicht nicht für die Ewigkeit, aber bis ich etwas finde was mir sehr viel besser gefällt, ist das momentan mein Claim! Denn hey, das passt so gut zu mir und meinem Business! Warum ich das finde schreibe ich in den folgenden Absätzen.

Friede Freude Feldsalat. Bild mit Judith zufrieden, Bild mit Judith voller Freude lachend, Bild mit Feldsalat

Friede Freude Feldsalat – ein Claim der mir gefällt

Tja, wer kennt den Spruch nicht: “Friede Freude Eierkuchen”. Für mich drückt das einen Schein-Frieden aus, bei dem Probleme unter den Teppich gekehrt und zugedeckelt werden. Harmonie um jeden Preis.

Offensichtlich ist mein Claim “Friede Freude Feldsalat” daran angelehnt. Und ich möchte damit ausdrücken, dass es mir eben um echten und dauerhaften Frieden, um echte Freude von Herzen geht.

Um beim Beispiel der Harmonie zu bleiben: Ich war da lange Zeit Profi drin. Ich habe um der Harmonie willen so viele Dinge getan, die ich eigentlich nicht tun wollte. Ich wollte keinen Konflikt risikieren, deshalb habe ich halt Ja gesagt und es gemacht. Damit habe ich eine ganze Menge anderer wichtiger Anliegen von mir übergangen. Zum Beispiel Selbstwertgefühl, um nur ein wichtiges zu nennen.

Mir ist eine ganzheitliche Sicht wichtig – ist das was ich gerade mache, wirklich stimmig für mich? Oder gibt es einen Teil in mir, der innerlich aufschreit und protestiert?

Und weil “Friede Freude Feldsalat” humorvoll so viel von dem ausdrückt, was mir wichtig ist, ist das mein Claim, der mir gefällt!

Friede

Ein ganz großer Antrieb für meine Arbeit ist es, zum Frieden beizutragen. Das klingt irgendwie nach einem großen Wort.

Für mich fängt Frieden im Kleinsten an, nämlich in der Art und Weise, wie ich mit mir selbst umgehe. Vor allem dann wenn etwas schiefläuft. Denke ich dann so etwas wie “war doch eh klar dass das wieder nicht klappt!” “hätt ich doch nur…” “wie konnte ich nur so blöd sein!”? Hey, wenn ich so mit mir selbst umgehe (und ich habe das lange Zeit gemacht!), dann brauche ich keine Feinde mehr. Es ist um so viel friedlicher und entspannter, wenn ich es schaffe mit mir selbst freundlich und wertschätzend umzugehen – als meine eigene beste Freundin sozusagen. Ich bin immer noch auf dem Weg, das mehr und mehr zu lernen.

Mir selbst die beste Freundin zu sein heißt für mich übrigens nicht, dass ich alle Fehler und alles was schiefgeht einfach wegwische. Für mich heißt das auch, mich immer wieder herauszufordern, mich weiterzuentwickeln und aus dem was nicht so gut läuft zu lernen.

Auch in Beziehungen, in der Familie, unter Freunden, in Gruppen oder Teams ist für mich ein echter Frieden wichtig. Also nicht so ein Schein-Frieden, bei dem jedes Problem totgeschwiegen wird und alle immer positiv denken müssen. Sondern ein Frieden, bei dem jeder berücksichtigt und gehört wird und gemeinsam eine Lösung gefunden wird, die möglichst gut für alle passt.

Und auch in der Gesellschaft insgesamt oder Weltweit – ein friedliches Zusammenleben ist aus meiner Sicht die Voraussetzung für ein gutes Leben.

Ich bin davon überzeugt, dass wir in einer wesentlich friedlicheren Welt leben würden, wenn wir uns mehr zuhören würden. Zuhören mit der Absicht, zu verstehen um was es dem Sprecher gerade geht.

Seit ich vor einigen Jahren die Gewaltfreie Kommunikation kennengelernt habe, habe ich die Hoffnung, dass das auch gelingen kann. Ja, Konflikte – groß und klein – lassen sich so lösen, dass am Ende beide Seiten zufrieden sind, zum Beispiel durch zuhören, durch Mediation, Restorative Circles. Es gibt Methoden zur Entscheidungsfindung (Systemisches Konsensieren), bei denen es keine Verlierer gibt.

Freude

Freude bedeutet für mich Lebensfreude, Leichtigkeit, Lebendigkeit, Spaß, Humor, Dankbarkeit, im Moment sein.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich nicht viel Freude erlebt. Alles erschien langweilig, grau, ein Tag wie der andere. Im Rückblick gab es damals unbewusst sehr viele Emotionen, die ich nicht spüren wollte: Wut auf mich und die Welt, Trauer um Menschen und um verpasste Gelegenheiten, Angst vor manchen Menschen und vor der Zukunft.

Ich habe irgendwann gelernt, dass Emotionen nichts schlimmes sind – im Gegenteil, sie sind hilfreich und weisen auf Dinge hin die gerade nicht so gut laufen oder schaden oder gefährlich sind. Das eigentliche Problem war, dass ich die Emotionen unterdrückt und weggeschoben hatte. Mit der Folge, dass a) die unterdrückten Emotionen sich angesammelt haben wie in einem Dampfkochtopf und b) dass eben alle Emotionen nur noch schwach zu spüren waren – also auch die Freude.

Anzunehmen, dass da gerade ein unangenehmes Gefühl ist und das einfach nur zu spüren, das ist ein Lernprozess der bei mir jetzt schon einige Jahre andauert. Wut, Trauer, Angst ganz intensiv und bewusst zu spüren, einzutauchen in die Emotion, vollständig im Körper, im Hier und Jetzt sein. Ganz automatisch und ohne dass ich das geplant hätte, habe ich nach und nach auch wieder mehr Freude gespürt.

Und ich achte immer mehr auch auf die Dinge, die schön sind, die gut funktionieren, für die ich dankbar bin. Ich stelle mir die Frage: Was macht mir nachhaltig Freude? Was trägt zu meinem Leben bei? Und versuche, immer mehr davon zu leben.

Feldsalat

Wieso jetzt gerade Feldsalat? Da ich mich seit einiger Zeit pflanzlich ernähre, war sofort klar: es musste etwas veganes her. Eine tierfreundliche, klimafreundliche Variante sozusagen.

Vermutlich bin ich auf den Feldsalat deshalb gekommen, weil er auch mit “F” anfängt, und es sich einfach rund anhört.

Außerdem: ich liebe Feldsalat! Ab und zu wächst sogar etwas davon auf meinem Balkon. Da ich am Fuß der Schwäbischen Alb aufgewachsen bin, ist mir der Name Ackersalat eigentlich sehr vertraut, oder auch Rapunzel. Aber das klingt zusammen mit “Friede Freude …” einfach seltsam.

Gerade im Winter, wenn es sonst fast nur noch Lagergemüse gibt, bringt der Feldsalat etwas leckeres, aromatisches Grünes auf den Speiseplan. Das gilt um so mehr, seit ich fast ausschließlich saisonales, regionales Gemüse esse!

Feedback

Dieses Feedback zu meinem Claim fand ich sehr schön:

Friede Freude Feldsalat
Screenshot von Youtube. Video 3:48 Minuten
Ein kurzes Video zu meinem Claim bei Youtube

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