Eine Struktur, die nährt! – Coaching-Ausbildung Teil 1

Anfang November war der erste Block meiner Ausbildung zum Empathischen Coach bei der Akademie Blickwinkel in München. Ich habe schon seit mindestens drei Jahren mit dieser Ausbildung geliebäugelt. Erst war ich mir nicht sicher, ob Coaching wirklich mein Weg ist. Dann war ich mir schon sicher, aber es gab Terminüberschneidungen. Letztes Jahr war die Mediationsausbildung gerade erst vorbei, das wollte ich erst verdauen und integrieren und nutzen. Dieses Jahr war es endlich soweit und ich war dabei! 

Hier schreibe ich meine fünf wichtigsten Learnings aus dem ersten Block auf. Einiges davon ist für mich ganz unabhängig von Coaching wichtig!

5 Learnings aus dem ersten Block Coaching-Ausbildung

Struktur hilft

Vor allem mir selbst als Coach hilft das Empathische Coaching-Modell, das ich gelernt habe, um den Roten Faden besser als bisher zu behalten. Einige Punkte daraus sind vergleichbar mit dem Coaching-Modell, das ich bisher verwendet habe – und auch dieses Modell hat mir schon wirklich geholfen, um Struktur in ein Coaching zu bringen.

Im bisherigen Modell war ein großer zeitlicher Fokus darauf, Informationen abzufragen: Was sind die Ziele, was sind die Hindernisse? Ich finde das weiterhin wertvoll, darüber zu reden – und gleichzeitig lag für mich hier immer eine gewisse Gefahr, schon zu Beginn des Coachings sehr tief einzusteigen und auch Veränderungen beim Klienten anzustossen. In vielen Fällen hat sich auch tatsächlich etwas beim Klienten verändert und das Coaching war erfolgreich. Nur eben etwas unstrukturiert…

Beim Modell fürs Empathische Coaching steht ganz am Anfang ein Punkt, der aus meiner Sicht sehr zur Struktur beiträgt: Gemeinsam mit dem Klienten festlegen, über was wir heute sprechen wollen. Was soll das Thema dieser Sitzung sein? Und dieses Thema auch aufzuschreiben und für beide sichtbar zu platzieren. Das gibt durch die ganze Sitzung hindurch einen Rahmen zur Orientierung – für beide Seiten.

Visualisierung hilft

Wichtige (Zwischen-)Ergebnisse für den Klienten sichtbar aufschreiben = visualisieren. Das ist eine Anregung, die ich gleich nach dem Seminar in mehreren Coaching auch angewendet habe. Meine Erfahrung: das macht es viel einfacher!

Ich habe von den Klienten das Feedback bekommen, dass es für sie jeweils sehr zur Klarheit und Orientierung beigetragen hat. Sie waren auch froh darüber, etwas greifbares mit nach Hause nehmen zu können. 

Für mich als Coach ist es auch eine Hilfe. Es nimmt das Tempo raus. Es gibt sowohl mir als auch dem Klienten Zeit zum Reflektieren. Sehr viele Menschen sind stark visuell orientiert und geprägt. Deshalb ist es eine große Hilfe, Dinge zu sehen und zusätzlich zum gesprochenen noch mal zu lesen:

  • Es macht bewusst, wieviel schon da ist (z.B. an Lösungsideen)
  • Es ist einfacher zu erkennen, wenn ein Bereich noch komplett fehlt.
  • Man sieht jederzeit, was eigentlich das Thema war.
  • Es gibt Anknüpfungspunkte für noch mehr Ideen.

Es tut gut, in einer Gemeinschaft aufzutanken

Viereinhalb Tage in der Gesellschaft von Menschen zu verbringen, die mir sympathisch sind. Und zusätzlich Menschen sind, die ähnliche Werte haben und leben. Menschen, mit denen ich Erfahrungen teile. Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen. Das ist einfach angenehm und lädt die inneren Akkus auf.

Empathie ist einfach genial

Das durfte ich live am Beispiel erleben. Ich habe mich an einem Tag unwohl gefühlt in der Mittagspause. Die Situation in der Kantine dort hat mich unglaublich gestresst. Gleich zwei Menschen haben das (unabhängig voneinander und mit einigem zeitlichen Abstand) bemerkt und mir einfach nur empathisch zugehört. Es sind ein paar Tränen geflossen – und danach war es ok. Ich habe mich eine halbe Stunde zurückgezogen, danach war ich wieder fit und konnte konzentriert dabeisein. Und das wichtigste: mein Stress wurde gehört, durfte raus. 

Was ich daraus lerne: Wenn eine Situation mir nicht guttut, hilft es mir, das schnell zu bemerken und mich zeitnah darum zu kümmern. Aus der Situation raus. Mir Empathie holen. Die Gefühle zulassen und dann loslassen.

Wertschätzung tut gut

Wie oft geht im Alltag der Fokus auf Dinge die schieflaufen. Wie oft beschäftigen wir uns mit dem was uns nicht gefällt. Das was gut läuft und das was uns gefällt rutscht dabei manchmal hinten runter. 

Etwas verbessern ist wichtig, klar. Und gleichzeitig tut es unglaublich gut, regelmäßig auch das zu erwähnen, was einfach so gut läuft. Entweder still für mich, was mir selbst heute gut gelungen ist. Oder als “danke” an einen Mitmenschen, der etwas Positives zu meinem Leben beigetragen hat. Dazu werde ich demnächst auch mal einen eigenen Blogartikel schreiben.  

Bald geht es weiter 😃

Anfang Dezember folgt schon der zweite von insgesamt vier Blöcken – ich freue mich darauf! Bis dahin werden wir noch einige Übungstreffen unter den Teilnehmern haben, auch diese Lerngruppen machen für mich einen wichtigen Teil der Ausbildung aus.

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