Das Geschenk

Es ist Heiligabend. Die Familie sitzt um den Weihnachtsbaum und packt Geschenke aus.

Der Vater bekommt von seiner kleinen Tochter ein ganz besonders schön verpacktes Geschenk. Er betrachtet das glänzende, goldene Papier, die Schleife und beginnt gespannt, auszupacken. In der Verpackung ist eine große Schachtel. Was da wohl drin ist?

Er öffnet den Deckel der Schachtel und stutzt. “Die Schachtel ist ja leer! Was ist das denn für ein Geschenk? Weißt du denn nicht, dass man auch ein richtiges Geschenk einpacken muss und dass man nicht einfach nur eine Verpackung verschenkt?”

Die kleine Tochter ist ganz traurig und bestürzt. Mit Tränen in den Augen sagt sie: “Aber Papa, die Schachtel ist gar nicht leer! Die habe ich doch extra ganz voll gepackt mit Küsschen!”

Etwas beschämt nimmt der Vater die Tochter in den Arm, entschuldigt sich und bedankt sich für das Geschenk.

Quelle: nach einer Geschichte von https://zeitzuleben.de

Meine Gedanken zur Geschichte

Die Geschichte an sich finde ich nett und ein bisschen rührend. Für mich gibt es hier aber noch weitere Bedeutungen.

Wenn ich diese Geschichte höre, dann denke ich daran, wie wir Menschen einander unsere Zuneigung und Wertschätzung ausdrücken. Und vor allem darüber, wie wir oft darauf reagieren. Ich denke, dass wir auch im normalen Alltag oft gedankenlos darüber hinweggehen, wenn uns jemand bei uns bedankt “da nicht für”, “nichts zu danken”. Auch das ist eine Art von “das Geschenk nicht sehen”.

Mir fällt dazu auch ein, dass manchmal ein “Geschenk” aus Liebe und Zuneigung von uns in eine ziemlich häßliche Verpackung aus Worten gepackt wird. Zum Beispiel wenn eine Verpackung von “immer kommst du zu spät nach Hause” ein Geschenk von “ich liebe dich und will gern mehr Zeit mit dir verbringen” einpackt.

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