Kennst du das auch? 5 Beispiele für Konflikte im Alltag

Ich höre immer wieder “ich hab doch gar keine Konflikte”. Gerade dann, wenn ich von meiner Arbeit als Mediatorin erzähle, oder jetzt aktuell (bei der ersten Veröffentlichung dieses Artikels im März 2021) in meinem Onlinekurs “Konflikte – easy!” wenn die Teilnehmer lernen, ihre persönlichen Konflikte besser zu lösen. So manch eineR hat da Schwierigkeiten, ein aktuelles Beispiel zu finden.

Aber stimmt das? Hast du wirklich keine Konflikte? Lebst du wirklich in Harmonie und Einklang mit allen in deiner Umgebung? Nie auch nur ein Mini-Anflug von Ärger? Keinerlei Gedanken von “wie kann man nur?” oder “was ist das nur für ein Mensch”.

Hier sind einige alltägliche Beispiele gesammelt – denn auch solche kleinen Beispiele lohnen sich zu lösen. Damit sich die Kleinigkeiten nicht ansammeln und irgendwann explosiv entladen. Für ein kleines bisschen mehr Weltfrieden 😉

Pünktlichkeit

Du kommst zu jeder Verabredung zu spät - es nervt einfach!

Ich hatte mal einen Freund, der mich schon beim ersten Date über eine Viertelstunde hat warten lassen. Der Höhepunkt war irgendwann mal ein Ausflug, wo er mich an einem einsamen Provinzbahnhof geschlagene anderthalb Stunden später als vereinbart abgeholt hat. 

Umgekehrt muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich auch selbst ziemlich regelmäßig 5-10 Minuten zu spät zu vielen Verabredungen komme. Asche auf mein Haupt!

Wie ist das bei dir – ist “zu spät zu Verabredungen kommen” bei dir auch ein Thema?

Ordnung und Unordnung

Ich hab schon 10 mal gesagt, du sollst die dreckigen Socken wegräumen - und jetzt liegen sie  immer noch im Flur

Kommt dir das bekannt vor? Eins der häufigsten Konfliktthemen beim Zusammenleben: die liebe Ordnung.
Ein weiteres beliebtes Thema: Vereinbarungen zur Ordnung werden nicht eingehalten.
Auch beliebt: es gibt gar keine Vereinbarungen zur Ordnung – aber sehr verschiedene Vorstellungen davon, wie genau Ordnung aussieht und alle glauben dass es eine Vereinbarung gibt, die mit ihrer eigenen Vorstellung von Ordnung übereinstimmt.

Beziehungsdynamik

Blumen zum Valentinstag find ich eigentlich doof... aber wenn ich keine bekomme bin ich auch sauer...

Wenn man(n) es so gar nicht recht machen kann. Da ist ein Konflikt vorprogrammiert.

Familiendynamik

Wie, du hast die Schwiegermutter für eine ganze Woche eingeladen, ohne mich zu fragen??

Unter meinen verheirateten Freunden gibt es zum Glück nur wenige, bei denen das Schwiegereltern-Klischee zutrifft. Bei diesen wenigen ist es allerdings ein leidiges Dauerthema: die Schwiegereltern mischen sich in die Kindererziehung ein – ungefragt, versteht sich – kritisieren die Einrichtung und den Zustand der Wohnung und hinterfragen jede Lebensentscheidung. Jeder Besuch ist gefürchtet.

Für den Partner, für den das die eigenen Eltern sind, ist es ein Balanceakt – gemeinsam mit dem Partner zum eigenen Leben stehen und gleichzeitig den Kontakt zu den Eltern halten.

Schuldfrage

Woher soll ich denn wissen wo dein Schlüssel ist? Nein, ich verstecke sie nicht! Was kann ich dafür wenn du so schlampig bist

Ein lustiges Spiel – solange man es von außen betrachtet. Eine bunte Mischung aus: Verantwortung abschieben, Schuldzuweisungen, Beleidigungen – und das alles mit einem eigentlich ziemlich kleinen Anlass.
Kommt dir das bekannt vor?

Noch mehr Beispiele?

Aus dem Alltag:

  • mein Nachbar hört ständig laute Musik, auch Nachts um 1 Uhr (leider wahr…)
  • neulich war ich bei meiner Mutter zu Besuch – und mitten im Gespräch hat sie den Fernseher angestellt, einfach so ohne zu fragen.
  • gewisse Dinge, die mein Ex-Freund gesagt und getan hat, die einfach nur wehgetan haben.
  • ein aufdringlicher Verehrer
  • PartnerIn / MitbewohnerIn lässt ständig und überall schmutziges Geschirr stehen
  • die beste Freundin sagt etwas, was mich sehr verletzt
  • “Jetzt ruft der schon wieder an, kann er nicht mal warten?!”
  • Eine Freundin hat mir die Freundschaft gekündigt, weil ich ihren Geburtstag vergessen habe…

Gesellschaftliche Themen:

  • Veganer und Fleischesser
  • Helmpflicht beim Fahrradfahren
  • Wähler einer bestimmten Partei
  • bestimmt politische Meinungen

Im Arbeitsleben:

  • der Kollege, der immer zuerst seinen Urlaub einträgt und nie Kompromisse dabei eingehen will
  • der Vorgesetzte, von dem du immer nur hörst, wenn etwas schief gelaufen ist, aber nie wenn etwas prima läuft
  • die Kollegin, die ständig und lautstark über die Leute aus der anderen Abteilung lästert und dich damit von der Arbeit abhält
  • der Kunde, der (gefühlt) alle 5 Minuten anruft und fragt, warum seine email noch nicht beantwortet ist (Antwort: weil ich alle 5 Minuten vom Telefon unterbrochen werde…)
  • der Lieferant, der immer wieder verspricht, dass die dringend benötigte Lieferung diese Woche noch kommt – und es passiert trotzdem nichts
  • der “nette” Mensch an der IT-Hotline, bei dem man auch übers Telefon förmlich das Augen-Rollen sieht, wenn man ein Problem berichtet, das – laut ihm – “gar nicht sein kann”

Die Folgen von Konflikten im Alltag

Auf den ersten Blick gesehen, sind viele dieser oben beschriebenen Konflikte eher Konflikt-chen. Kleinigkeiten, die mal kurz nerven und schnell vergessen sind. Solange es dabei bleibt und es nur einmalig oder selten auftritt, ist das normalerweise kein Problem.

Was aber, wenn in einem Lebensbereich oder mit einer bestimmten Person ständig solche Kleinigkeiten vorfallen? Wenn du jeden Tag vielleicht sogar mehrmals ein kleines bisschen durch solche Kleinigkeiten genervt bist? Zumindest mir geht es dann meist so, dass es mit der Zeit immer kleinere Anlässe braucht, um mich immer mehr aus dem Gleichgewicht zu bringen. Bis ich irgendwann schon genervt bin, wenn ich nur daran denke.

Das ist dann für mich ein Signal für “Höchste Zeit, mich darum zu kümmern!” – indem ich mir die Situation alleine oder mit Hilfe eines Coaches anschaue. Auch wenn ich zuerst gedacht habe “ach, so eine Kleinigkeit, ist doch nicht so schlimm, da komme ich allein mit klar” – ein Coaching bringt mir auch und gerade bei diesen Dingen viel Nutzen. Und auch bei Coachings mit meinen Klienten bekomme ich diese Nutzen als Feedback:

  • Klarheit und Verständnis, warum es mich eigentlich so nervt, was da passiert
  • Entspannung, weil mir (endlich) mal jemand zuhört und mich versteht
  • Innere Stärke, weil ich weiß was mir wichtig ist und wofür ich mich einsetzen will
  • Handlungsfähigkeit, weil ich nicht mehr meiner Wut / Genervtheit hilflos ausgesetzt bin
  • Orientierung, weil ich wieder klar sehen kann, was ich als nächstes machen will, um mit der Situation umzugehen
  • Gelassenenheit beim Gedanken, das nächste Mal in dieser Situation zu sein oder mit der Person in Kontakt zu sein

Kommt dir etwas davon bekannt vor?

Wenn ja: du bist nicht damit alleine! Jeder kennt Alltagskonflikte und doch ist jede Situation anders. Wenn du besser mit solchen Alltagskonflikten umgehen möchtest, dich selbst besser verstehen und die Konflikte lösen möchtest bevor sie eskalieren, dann buche jetzt einen Coachingtermin, bei dem wir uns online treffen und individuell für deine Situation passende Lösungen finden.

Schreibe einen Kommentar